Also:
Ich hab meinen bei Ebay.motors gefunden (US-Auto-Seite von Ebay). Besser gesagt, Rose hat ihn mir gezeigt! Bezahlt hab ich 6000 Dollar.
0) Am besten, ihr lasst Euch mit der Suche etwas Zeit. Bekommt ein Gefühl für Preise und Autozustände, beobachtet den Markt ein paar Wochen. Es gibt ne Menge Rostlauben, die erstmal vielversprechend wirken, aber ein paar Tage später findet man plötzlich ein guterhaltenes, originalzuständiges Schnäppchen zum halben Preis und welches noch kein Dragster mit Flammen etc. geworden ist. Freakautos mit Totenkopfaufklebern und Breitreifen hinten, vorne tiefergelegt findet man auch viel und bezahlt überhöhte Preise... Schicke alte Caddies findet man alle paar Tage bei Ebay-USA.
1) Ersteigert hab ich meinen, ohne ihn vorher live zu sehen (ist riskant, aber wenn man den Verkäufer bittet, mehr Fotos zu schicken, ein wenig überschaubarer). Unser Verkäufer machte uns bei allen Kontakten einen vertrauenwürdigen, seriösen Eindruck und alle seine Angaben über seine Geschäftsaufgabe konnten wir im Internet über seine Firma und Lokalzeitungen nachrecherchieren. Besser wäre natürlich, vorher den Wagen anzugucken, denn auch in Californien regnet es manchmal recht viel und rosten tun die Dinger dort auch!
2) Am besten, man veranlasst vor der Verschiffung in einer normalen US-Werkstatt noch einen kompletten Check der Verschleißteile, Schmierstellen (Achsen), Dichtungen, Schläuche und auch Mechanik, denn das hier inner Werkstatt machen zu lassen, kann man vergessen. Die hier haben nie so ein Auto gesehen und machen dann "Trial-und-Error"-Prinzip. Die Amis drüben machen das mit links und kriegen die Teile billiger ran! (Danke an Anja für den Tipp, auch wenn ichs nicht mehr realisieren konnte damals).
3) Teuer wirds erst bei der Einfuhr. Zoll (ca. 10% des Kauf- und Verschiffungspreises +) und Steuern (13% dito) hauen nochmal richtig rein!!!!! Am besten nochmal 1/3 bis 1/2 des Kaufpreises in Reserve halten, denn gekauft und verschifft ist eine Sache. Die Ansprüche des deutschen Staates ne andere!
4) Übers Internet findet man Firmen spezialisiert auf US-Car Importe mit Abholservice (Typ mit Truck holt Wagen an vereinbarter Stelle/Termin ab). Meine Firma hatte Dependancen in San Francisco und Florida, also am besten küstennah kaufen, damit der US-interne Transport nicht sooooooo teuer wird. Meistens kommt das Schiff über Bremerhaven rein. Ich hab 2004 1500.- Dollar für Fracht, Frachtversicherung und Verschiffung bezahlt (Wagen stand in Californien und Schiff ging ab SF los). Überfahrt hat ca. 6 Wochen gedauert. Wagen hab ich dann von Bremerhaven abgeholt. (übrigens hat der ADAC auf seiner Homepage gute Tipps zum Import von US-Cars! Kaufvertragsmuster, Rechtliches, Kosten für Steuern und Umrüstbedingungen etc.)
5) Der deutsche TÜV will, dass man bei US-Autos die Scheinwerfer und evtl die Reifen auf die deutsche Verkehrsordnung anpasst, beides spielt in US of A wohl nicht so die Rolle, aber die deutschen Behörden wollen sichere Autos auf den Strassen...... Also nochmal etwas Umrüstungskosten in Bremerhavener Werkstatt einplanen (Werkstatt hat mir die Import-Firma vermittelt). Wenn Du den Wagen nicht abholen kannst, vermittelt Dir die Firma auch nen Autotransporter, der Dir die Kiste vor der Haus-/Werkstatttür absetzt.
6) Ersatzteile bekommt man in Deutschland relativ einfach, kosten nur eben etwas. Baujahre bis 1949 fahren zwar kaum in unserm Land, aber Teile gibts massenweise, auch online
http://www.cadillacservice.com/)
7) Ohne Title kannst Du die Anmeldung in Deutschland vergessen. Der Title entspricht dem deutschen Fahrzeugbrief und unterstreicht Deinen Besitzanspruch. Den Title brauchst Du, wenn der deutsche Brief beantragt wird. Ein Datenblatt muss auch erstellt werden, als technische Grundlage. Gibts bei Kraftfahrzeugbundesamt kein Datenblatt, welches passend zu Deinem Auto/Baujahr im Register vorliegt, dann muss der Baurat ran und alles neu ermitteln. Danach gehts relativ schnell mit den neuen Papieren.
Den Titel nicht per Post verschicken lassen. Wenn der weg ist, kannst Du das Auto aufn Müll bringen. Ohne Title kein Auto! Kauft auch kein Auto, zu dem es keinen Title gibt! Manche Staaten in USA erfordern keinen Title zur dortigen Anmeldung, also werden auch Autos verkauft, die keinen Title mehr haben. Mein Verkäufer hat eine 50%ige-Anzahlung erhalten und erst als die Import-Firma bestätigt hat, dass der Wagen aufm LKW festgezurrt und der Fahrer den Title übergeben bekommen hat, bekam der Verkäufer den Rest des Geldes überwiesen.
8) Am besten sollen Importfirmen sein, die die Wagen in Containern verschiffen. Roll-on-Roll-off-Schiffe sind wohl nicht so geeignet, da dort beim Einlagern die Autos angeditscht und zerkratzt rauskommen. Auch solls schon passiert sein, dass Zierleisten und andere abnehmbare Teile auf solchen Schiffen von der philipinischen Crew abgebaut wurden. Am besten, der Verkäufer baut die Spiegel und Radkappen etc ab und lagert die im Auto.
9) Den Verkäufer bitten, je 1 Kiste passendes Getriebe- und eine Kiste passendes Motoröl zu kaufen und im Wagen mitzuschicken. Ausserdem ein paar Keilriemen, Ölfilter und Ölwannendichtungen. Kann man immer gebrauchen und kosten hier nur unnötig viel Geld. Amiland ist ja bekanntlich um einiges billiger, was Ölprodukte betrifft.
10) Sich bei Ebay die zum Auto und Baujahr passende Fachliteratur ersteigern: was ihr braucht sind der "Shop Manual" und die "Parts list" (beide ca. 60 Euro). Die Parts List führt alle verbauten Teile und deren Registriernummern auf. So kannts Du bei Bestellungen von Erstzteilen immer die richtige Nummer angeben und vermeidest Fehlbestellungen. Der Shop Manual ist die Reparaturnaneitung für US-Werkstätten, wo Amis nachschlagen, wie Dein Auto repariert wird. Ist gut gegliedert, viele Bilder sind drin und ermöglicht einige Eigenarbeiten an dem ansonsten völliug unbekannten Automodell. Erkärt sogar, wie man das Auto voll tankt und die Reifen aufpumpt..... Geht aber bis hin zu Getriebe- und Elektrikarbeiten.
11) Nicht abschrecken lassen von Verkäufern, die bei Ebay nur "USA only" oder "lokal pickup only" verkaufen wollen und nicht "worldwide". Schreibt denen, dass ihr aus Deutchland interessiert seid und dass der Wagen bei ihm abgeholt wird (siehe Punkt 4)). Nur das wollen die Verkäufer hören, dass der Wagen irgendwie vom Hof kommt und sie sich nicht über weitere Transporte zu kümmern haben.
Vieles davon hat mir Anja von Leichenwagen.de geraten und ich bin damit echt gut zurandegekommen. Sollte ich noch was wichtiges vergessen habe, werde ich es noch nachtragen. Aber fürs erste sollte das das Wichtigste gewesen sein.