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Heisses Thema (Mehr als 5 Antworten) "Todsichere Geschäfte" (Gelesen: 6929 mal)
Daniela
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"Todsichere Geschäfte"
12.11.2007 um 18:26:27
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Dieses Buch wurde eben im Fernsehen präsentiert.
Ist bestimmt sehr interessant.
Schaut es Euch einfach mal an....

http://www.weltbild.de/artikel.php?artikelnummer=12585534&mode=art&wea=8001208&g...

Gruß Daniela
  
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Jens R.
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Der Jensenmann

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Re: "Todsichere Geschäfte"
Antwort #1 - 13.11.2007 um 06:22:52
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das klingt echt nicht schlecht.. werde ich mir mal besorgen...
  
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Granada-Garage
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Re: "Todsichere Geschäfte"
Antwort #2 - 13.11.2007 um 11:03:03
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naja ich denke da kann man auch ein Buch über "Die Tankstelle", "der Kiosk", "der Supermarkt" schreiben... das jeder versucht das meiste Geld zu machen ist ja klar und liegt wohl auch in der Natur des Menschen, so is das nunmal mitlerweile in der Gesellschaft geworden.

Ich denke das solche "Tricks" auch nur bei Menschen angewandt werden können die sich nicht um ihre Angehörigen kümmern, sie zum Beispiel lieber in Altenheime abschieben anstatt, wie es früher üblich war, sich selbst zu Hause darum zu kümmern.
Ich habe vor einigen Jahren auch ein Praktikum im Altenheim gemacht. Noch nicht mal dann wenn die Angehörigen gestroben sind wird sich um die Beerdigung oder dergleichen gekümmert, das wichtigste ist da wie lange man den Pflegeplatz denn bezahlen müsse.

Das da Leute auf die Idee kommen den Heimplatz gleich mit anschließender (entschuldigung mir fällt aber für sowas kein anderer Name ein) beseitigung zu verkaufen wundert mich gar nicht.

Ich finde es nur schade das wir schon soweit gekommen sind, dass sowas überhaupt möglich geworden ist.
Ich denke über diese Grundsätze sollte man sich eher Gedanken machen, als darüber wo man von den ungeliebten verstorbenen Angehörigen noch abgezockt wird.

Ich hoffe es fühlt sich jetzt niemand persönlich angesprochen, aber so denke ich darüber.

Gruß Jasmin
  
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Ingo.Marx
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Re: "Todsichere Geschäfte"
Antwort #3 - 13.11.2007 um 11:12:05
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... und wieder mal der beliebte sensationslüsterne Enthüllungsjournalismus der Güteklasse "RTL Punkt 12 erklärt dem unmündigen Konsumenten die Welt". Und da sich bereits die Bestattungs-Mafia ganz gut verkauft hat, versucht wohl jetzt der nächste Schreiberling, ein bisschen Kohle (ins öffentliche Feuer wie auf seinem Bankkonto) nachzulegen.

Selbstverständlich mag er damit nicht ganz im Trüben fischen - wenn man lange genug bzw. in den entsprechenden Ecken sucht, findet man in jeder Branche die Richtigen, die sich als die Falschen herausstellen. Wenn Leute sich aber nicht zu schade sind, einen offenkundigen Discount-Bestatter (!) überhaupt zu beauftragen und dann dabei noch den vollen Leistungsumfang einer gehobenen Bestattung zu den angebotenen Preisen erwarten, dann würde ich persönlich erst mal einen Gang zum Arzt empfehlen.

Die Leseprobe bei Weltbild hat mir jedenfalls bereits gereicht.

Manchmal kommt es mir so vor, als würden die Menschen so ein bisschen das Gefühl für Sachzusammenhänge verlieren... Wann schreibt endlich mal jemand in ähnlicher Robin-Hood-Manier ein Buch darüber, dass die allgegenwärtige Schnäppchenjagd in skrupellos dem Volk beigebrachter Geiz-ist-Geil-Vollkaskomentalität sich in der Praxis meist nicht glaubhaft mit dem Wunsch nach bestmöglichem Service und ordnungsgemässen (Dienst-) Leistungen vereinbaren lässt? Ok, wahrscheinlich gibt es derlei Bücher schon, aber sowas möchte dann wohl niemand lesen bzw. hören...

Das ist schon bestenfalls Realsatire: Erst erziehen die Medien den Konsumenten den Blick für ein realitätskonformes Preis-Leistungs-Verhältnis ab ("Handeln müsst Ihr, Leute. Handeln um jeden noch so weit hergeholten Rabatt auf Biegen und Brechen, denn die Gewerbetreibenden sind Eure FEINDE")  und im zweiten Schritt beweinen Sie dann öffentlichkeitswirksam die ganz plötzlich und unerwartet mangelnde Qualität der Leistungen von immer "schlechter" werdenden Anbietern und stellen diese incl. fahrlässig in Kauf genommener Sippenhaft (wird am Stammtisch zu: "kennste einen, kennste alle") als Dämon des Verbrauchers dar... Bloss 1 und 1 zusammenzählen - darauf kommen sie nicht. Schicke Probleme, aber mit Liebe hausgemacht!

Aber machen wir uns darum keine unnötigen Gedanken, sondern adaptieren sie lieber von den charmanten Moderatorinnen (ausgestattet von Yves Saint Laurent). Und gleich nach der Werbung für mega-geile Handylogos und Après-Ski-taugliche Klingeltöne kommen wir zum grossen Gewinnspiel, bei dem auch Sie 10.000 EUR gewinnen können. Die heutige Frage lautet: "Wie heisst Jenny Elvers-Elbertzhagen mit Vornamen?" Antwort 1: Jenny, Antwort 2: Apfelkuchen. Bleiben Sie dran, wenn es gleich wieder heisst: Die Privatsender formen den Zeitgeist (besser bekannt als "ich mach mir die Welt, wiede-wiede-wie sie mir gefällt".)
« Zuletzt geändert: 13.11.2007 um 15:25:38 von Ingo.Marx »  
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Gene
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Re: "Todsichere Geschäfte"
Antwort #4 - 20.11.2007 um 11:02:24
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Opfersein ist auf Dauer öde!

Jep! Ich kann mich den obigen Statements nur anschließen!

Ich habe dieses Gejaule über Abzocke auch satt! Wir sind doch frei! Wer billig will, bekommt billig - das liegt in der Natur der Sache. Wer Qualität wünscht, erhält sie. Denn es gibt zu Diskount glücklicherweise ausgezeichnete Alternativen. Vielleicht muss man ein bisschen länger danach suchen, aber man findet sie.

Und wie bereits hier geschrieben: auch der Markt bestimmt die Dienstleistung. In der Tat gibt es eine Menge Angehörige, die sich nicht persönlich kümmern wollen. Warum sollte sich ein Bestatter für diese Art Kunden ein Bein ausreißen? Das erledigen diese sogenannten Billig-Bestatter gerne und effizient.

Und sicher, es gibt diese Haltung unter einigen Bestattern, die meinen, dass man die Angehörigen in ihrer Lage ausnutzen kann und es auch skrupellos tun. Diesen Prozentsatz an Unmenschlichkeit gibt es aber auch wiederum in jeder Branche. Aber beim Tod...huuuh...geht das natürlich gar nicht!

Zeigt das Buch nur mit dem Finger auf das 'Böse' ? Oder stellt es auch Alternativen vor? Ich selbst kenne es noch nicht.





  
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Gordon_Wall
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Re: "Todsichere Geschäfte"
Antwort #5 - 28.11.2007 um 08:01:38
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Dass auch Bestatter möglichst viel Geld verdienen wollen, ist an sich nicht verwerflich. Wer es aber so treibt wie ein amerikanischer Bestatter und Krematoriumsbesitzer, der hat seine Haftstrafe wirklich verdient.

Es geht um den "Helden" dieses Tatsachenberichts: http://www.amazon.com/Family-Business-True-Crime-Library/dp/0312928203/ref=sr_1_...


Diesem Herrn war sein Verbrennungsofen "abgeraucht", und ein neuer hätte ihn viel Geld gekostet. Also deponierte er die ihm anvertrauten Toten energiesparend auf seinem Gelände. Die Urnen für die Angehörigen füllte er mit "Trash of the Day". Irgendwann wurde das Ganze riech- und damit ruchbar, und der Herr Bestatter endete vor Gericht. Dass alle Toten von der Bestatter-Familie ihrer Wertsachen entledigt worden waren, versteht sich ja von selbst.

War recht interesant zu lesen!

Sanftes Gleiten

Gordon
  
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