Vor einigen Jahren sollte ich einem Kumpel telefonisch den Weg auf die Techno Classica in Essen erklären, wo ich bereits auf ihn wartete. Dafür musste ich natürlich wissen, wo genau er sich denn befindet, weshalb meine Frage lautete: "Auf welchem Rastplatz stehst Du denn jetzt?" Antwort: "Ääh, Moment... (Pause) Ah, jetzt hab ich´s: Rastplatz "Bitte sauberhalten!"

Ja... super! Ähnliches erlebe ich ab und zu, wenn mich Leute anrufen und Fragen zu ihrem mehr oder minder amerikanischen Bestattungswagen stellen. Meine Frage: "Was für ein Aufbau?" Antwort: "Fisher!".

*Homer-Simpson-Geste* Nein!!!

Um mit diesem naheliegenden Irrtum mal aufzuräumen: Es ist kein Zufall, warum auf meiner Website kein Bestattungswagenhersteller namens Fisher gelistet ist. Mit Fleetwood sieht es genau so aus. Die Schriftzüge "Body by Fisher" bzw. "Body by Fleetwood" stehen zwar in den Türausschnitten vieler Cadillacs, Buicks, Pontiacs, Chevrolets oder Oldsmobiles, aber es sind - entgegen aller Vermutungen - NIEMALS die Hersteller der Bestattungsumbauten! Sowohl Fisher als auch Fleetwood sind General Motors-Divisionen, die die Serienkarosserien für zahlreiche Fahrzeuge der oben genannten Marken hergestellt haben. Mit anderen Worten: Diese Herstellervermerke stehen nicht nur an Bestattungsfahrzeugen, sondern an jedem Auto der entsprechenden Baureihe.

Speziell bei Chevy Caprice Station Wagons taucht dieses Gerücht immer wieder gerne auf, es handele sich um einen Fisher-Umbau. Deswegen sei hier mal klargestellt: Dem ist nicht so!

Analog dazu ergeben sich solche Deutungsschwierigkeiten übrigens nicht selten auch bei britischen Fahrzeugen, insbesondere wenn es sich um Rolls-Royce Bestattungsfahrzeuge handelt. Auch da stehen schon mal Schildchen mit Aufschriften von bekannten Karossiers wie Mulliner oder Park Ward dran, was sich aber ebenfalls auf die vorherige Limousinenkarosserie bezieht - bevor sie von einer völlig anderen Firma zum Bestattungsaufbau abgeändert wurde. (Es gab zwar tatsächlich eine Karosseriefabrik mit Namen Mulliner, die auch einige Rolls-Royce zu Bestattungsfahrzeugen umgebaut hat, aber dabei handelte es sich nicht um den legendären RR-Werkskarossier A.J. Mulliner, sondern eine ganz anderes Unternehmen namens Arthur Mulliner.)

@ Rico

Guck mal genauer hin, ist vielleicht ein Gotthilf Fischer