Hallo erstmal, möchte mich hier mal als Schwarzfahrer outen und vorstellen. Bin Hans, Exil-Ostfriese der in Wolfsburg wohnt und lebt.
Am 3.10.11 hab ich mir einen Chrysler Grand Voyager LE gekauft, ein kanadisches Model, das 95 den grossen Teich überquert hat und ein paar Jahre hier als Bestatter unterwegs war. War 10 Jahre stillgelegt, Erstzulassung Januar 91, also noch das 90iger Model. 80000 Milen, und dem grossen Chromgrill, wenn die Papiere nicht lügen, belegen Sie dies.
Es war ein Spontankauf, gesehen und gedacht, jo der sieht gut aus, ist super ausgestattet, Automatik, Klima, hat ordentlich Dampf, 124 kw, nen tollen Sound 6Zyl. 3,3 Liter und das mit dem LW stört mich nicht.
Also Kurzkennzeichen und abholen. Meine Frau fuhr mich hin. Sie meinte nur: Bist du verückt einen Leichenwagen?. MeineNachbarn und Freunde wollten es auch nicht glauben.
Nachdem ich die Firmenbeschriftung entfernt hatte und meine Frau zu einer Spritztour mitgenommen hatte, wurde sie ruhiger. Er läuft ruhig, die abgeschlossene Fahrerkabine ist gemütlich, die Leute gucken ganz normal. Also wieso nicht.
Montag, den 10. wollte ich ihn anmelden, solange war ich mit Kurzzeitkennzeichen unterwegs. Papiere eingepackt und zum Strassenverkehrsamt.
Die Sachbearbeiterin schüttelte nur mit dem Kopf. Nein, einen Sonder Kfz. Bestattungswagen kann man nicht privat anmelden!!!! Wieso nicht fragte ich, vorher hatte ich mir gar keine Gedanken gemacht das das nicht möglich sei, und eigentlich habe ich ihn nur deswegen gekauft, ein grosses Auto, wenig Steuern und Versicherung, mit der hatte ich vorhertelefoniert und mein Vetreter meinte noch nicht mal 200 Euro im Jahr.
Ich sollte den Wagen umschlüsseln lassen als LKW, dann sei es kein Problem. Ich zum Tüv, lag eh auf dem Rückweg und erkundigte mich. Umschlüsseln zum LKW, kein Problem, kost ca. 80 Euro, kann zwischen 8 und 12 Uhr jeden Wochen- tag vorbeikommen, kein Problem.
Zuhause bekam ich langsam Zweifel, warum umschlüsseln, ein anderer Wagen wird es dadurch nicht, ich wollte und werde ihn eh orginal belassen, also warum das allen. Mein Versicherungsagent meinte als LKW würde auch die Ver- sicherung höher.
Ich PC an und googlen. So auch hier gelandet, gelesen, gelesen, gelesen und nach den Tipps hier dann das Strassenverkehrsamt angerufen. Ich möchte den Wagen als So.Kfz Bestattungswagen anmelden und wenn sie mir das verweigern, möchte ich es schriftlich, damit ich dagegen Einspruch erheben kann.
Schriftlich bekommen sie gar nix, sagt einem doch der gesunde Menschenverstand, dass man einen LW nicht privat fahren kann.
So nicht, ich möchte es schriftlich. Mein Chef wird sie gleich zurückrufen und ihnen das erklären.
Natürlich rief keiner züruck, also ich morgends drauf wieder angerufen. Sie hat sich erkundigt, das Finanzamt verbietet den privaten Gebrauch des KFZ, deshalb umschlüsseln. Ich das FA angerufen, ich bekam die Auskunft, das das FA ihn als So.Kfz Bestatter besteuert, wieso auch nicht, ist ja ein Bestatter.
Rückruf bei dem Strassenverkehrsamt, ich möchte ihn jetzt anmelden oder schriftlich. Wieder Chef ruft sie zurück. Eine Stunde später rief ich den Chef selbst an, bzw. verlangte ihn, der war aber im Urlaub??!!. Wieder die Sachbearbeiterin angerufen,
Ich kürz mal ab, waren mehrere Telefonate noch. Einmal war es der Tüv, einmal das Gesetz und und und, war mir letzlich alles egal, ich wollte es schriftlich. Heute nach langen Hin und Rückrufen dann, kommen sie vorbei, es gibt keine gesetz- liche Regelung die das verbietet.
Letzendlich durch die Aussage, das ich das schrifltlich wollte, blieb der Kfz.-Stelle nichts anderes übrig als den Wagen als So.-Kfz. Bestatter anzumelden.
Bei der Anmeldung kam es natürlich noch zu mehreren Problemen. Ist ein Ami, hinten past nur ein kleines Kennzeichen, wollten die natürlich nicht. Meinte nur, gegen sie ein Kennzeichen wie sie wollen, wenns nicht passt werde ich es halt hinten ans Heck kleben, müssen sie mir nur schriftlich geben, das sie mir kein passendes geben wollen. Hab ein kleines Kleinkraftradkennzeichen daraufhin bekommen. Dann wollten Sie noch eine Haftungsabtrittserklärung geben die ich unterschreiben sollte, weil die Bremsanlage nicht EU ist, vom Tüv ist hab ich aber ein Gutachten, geprüft und für gut befunden, unterschrieben hab ich nicht. Dann noch eine Sondergenehmigung, die ach noch 50 Euro kosten sollte für eine Scheinwerferweitenregulierung, die der Wagen aber gar nicht hat?????. Natürlich auch dankend abgelehnt. Ich meinte immer nur, geben sie es mir schriftlich, das hat die Frau scheinbar irrietiert. Ich hab 30 Euro für die Anmeldung bezahlt.
Und nun bin ich stolzer Besitzer eines in Deutschland doch eher seltenen Voyager.
Grüsse Hans
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