Die Versteigerung ist ja mittlerweile beendet. Â
Vielleicht habe ich es an anderer Stelle schonmal geschrieben: gerade bei Bestattungswagen mit ihren vielzahligen Aufbauherstellern und deren Stilen würde ich mir, abgesehen davon, ob das Basisfahrzeug meinen Wünschen entspricht, auch sehr genau überlegen, ob die Schönheit des Aufbaus, also dessen Linienführung, überhaupt all den Aufwand einer Restaurierung rechtfertigt. Denn Aufwand und Kosten einer Restaurierung sind bei schönen und hässlichen Fahrzeugen identisch.
- Nur die Liebe zum fertigen Produkt wird es nicht sein. Â
Als ich die Fotos gesehen habe, fand ich die S-Klasse mit dem klobigen Aufbau sehr überladen. Das runde Dach passt gut auf eine Heckflosse, aber nicht auf den modernen W116. Der Aufbau wird dem Basisfahrzeug nicht gerecht. Aber das ist meine Meinung und natürlich ausschließlich Geschmackssache. Da darf jeder anderer Meinung sein.
Davon abgesehen, halte ich eine Zulassung aber für kein allzu großes Problem. Es gibt TÜV-Niederlassungen, die entgegen ihrem schlechten Ruf selbst gut recherchieren und Zulassungen möglich machen. Ein Datenblatt sollte auch ohne Beziehungen kein Problem sein, denn die S-Klasse wurde als Standard-Limousine ausgeliefert und erst anschließend zum BKW umgebaut, somit dürften sich die Daten im Datenblatt auf den ganz normalen PKW beziehen. Und das ist wieder ein Problem, denn die meisten Daten aus dem Datenblatt taugen daher nicht. Es gab von der S-Klasse keine Fahrgestelle, die von vornherein erhöhte Achslasten o.ä. hatten. Das klingt schwierig, ist aber mit den richtigen TÜV-Leuten machbar.
Und noch was: Ohne Papiere musst Du durch eine möglichst lückenlose Historie nachweisen (im eigenen Interesse), dass das Fahrzeug legal Dir gehört. Also von den Vorbesitzern herausfinden, wer das Fahrzeug an wen weiterveräußert hat (vielleicht findet sich dabei auch eine Kopie des Briefes - oder sogar das Original). Ich glaube, wenn der Brief verloren ist braucht man auch ein Schriftstück irgendeiner Behörde, dass das Auto nicht gestohlen ist. Ich hatte auch mal ein Fahrzeug ohne Papiere, das ich zulassen wollte, daher bin ich diesen Weg selbst gegangen. War ein afrikanisches Diplomatenfahrzeug aus Holland. Ziemlich kompliziert. Aber das ist zu lange her, als dass ich mich noch an Details erinnern würde. Antworten hat aber die Zulassungsbehörde, denn die wissen was sie brauchen.
Das ist deshalb in Deinem eigenen Interesse: Wenn Dein Auto fertig restauriert und zugelassen ist, Dir aber die Besitzer-Historie fehlt und irgendwer mit dem originalen Brief auftaucht, musst Du das Fahrzeug ohne Wertausgleich an den Inhaber des Briefes abgeben. So stand es jedenfalls irgendwann mal in der Oldtimer-Markt. Mein Beileid all denen, die das erlebt haben und sich auf diese Weise von ihrem Fahrzeug trennen mussten.
Viel Erfolg!