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Heisses Thema (Mehr als 5 Antworten) Neues Benzin mit 10 % Bioethanol (Gelesen: 8733 mal)
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Neues Benzin mit 10 % Bioethanol
17.12.2010 um 12:53:06
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Guten Tag,

zum Ende dieses Jahres soll der Bioethanol-Anteil in Super-Benzin von E5 auf E10 verdoppelt werden. Niemand weiß, ob dies Folgen für die Motoren älterer Fahrzeuge hat.

Beim Abbrand des Bio-Ethanols entstehen Säuren, die Tanks, Vergaser, Einspritzungen, Leitungen usw. angreifen. Angeblich nützt es wenig auf Ottokraftstoff der Marken Optimax Racing oder Ultimate Aral auszuweichen, da diese "Marketing-Edelsäfte" ebenfalls 5% Bio-Ethanol beinhalten.

Wie geht ihr also mit dieser Entwicklung um, wenn ihr bisher SUPER getankt habt? Einfach weitermachen wie bisher? Oder umsteigen auf SUPER PLUS? Oder noch andere Lösungen finden?

In vielen Foren wird die Möglichkeit diskutiert, dem Kraftstoff künftig Zweitaktöl in guter Qualität (API TC) als Benzinstabilisator und Obenschmiermittel beizugeben. Die Beimischung qualmfreien Qualitäts-Zweitaktöls vermeidet offenbar die von den heutigen aggressiven und austrocknenden E5/E10-Karftstoffen verursachte Korrosion und Motorverschleiß. Durch Verbrennung und Zersetzung der alkoholhaltigen recht instabilen Kraftstoffe von heute in Tank und Brennraum bilden sich Essigsäure und Ameisensäure. Diese werden durch die Additive im Zweitaktöl angeblich sehr wirksam neutralisiert. Gleiches gilt für die Austrockung von Dichtungen und Schläuchen.

Was haltet ihr davon?
  
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Angela
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Re: Neues Benzin mit 10 % Bioethanol
Antwort #1 - 17.12.2010 um 15:40:23
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Gute Frage - keine Antwort, leider.
Was mich nur seit geraumer Zeit schon richtig ärgert ist die Tatsache, daß seit Beginn der Beimischung das Benzin nicht mehr lagerfähig ist, es zündet einfach nicht mehr.
Fahrzeuge beim Einmotten vollgetankt abstellen (so wie ich das 'mal gelernt habe, damit der Tank nicht beginnt zu rosten) bringt also nichts mehr.
Und da ist es auch egal, ob es ein 2- oder 4 Takter ist.
Die Dinger springen einfach nicht mehr an.
Und das Umsteigen auf Super-Plus ist leider auch nur begrenzt möglich, da zeitverzögert ebenfalls auf 10% Beimischung umgestiegen wird.
Bäh.
Und ja, die 5-%ige Suppe "frißt" Benzinschläuche, wenigstens die einfachen (originalen) Gewebe-ummantelten.
Nochmal Bäh.
  
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Re: Neues Benzin mit 10 % Bioethanol
Antwort #2 - 17.12.2010 um 17:21:35
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Irgendwie kommt einem die Beimischung von Zweitaktöl ja seltsam vor, aber ich habe jetzt in verschiedenen Foren ganz viele positive Beiträge zu dem Thema gelesen. Und auch schon früher sollen bei Abarth, Ferrari und anderen Herstellern gute Erfahrungen damit gemacht worden sein.
Andere Leute sagen, dass nix wirklich bewiesen ist und dass die alten Autos robust genug sind, um den neuen Sprit zu vertragen.
Ich habe nix zu verlieren und werde das mit dem Zweitaktöl ab April bei meinen ausländischen Autos testen. Insbesondere der "Englische Patient" verhält sich ja wieder etwas zickig. Mit etwas Glück beruhigt sich das mit dem Öl im Sprit. Mir fällt nach neuem Zündverteiler, Zündspule, Zündkabel, Zündkerzen und eingestelltem Vergaser nicht mehr viel ein, was außer dem Sprit und den teilweise langen Standzeiten (auch dabei soll die Beimengung von Zweitaktöl ja gut sein) das teilweise zickige Motorverhalten meines britischen Traumwagens begründet.
  
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Re: Neues Benzin mit 10 % Bioethanol
Antwort #3 - 17.12.2010 um 17:23:42
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Auf keinen Fall testen, wenn Du keine Freigabe des Herstellers hast!
Heute morgen war ein Bericht im Radio darüber.
Ich weiß aber nicht, ob ich den Link hier direkt reinhämmern darf.

http://www.wdr.de/radio/wdr2/quintessenz/584821.phtml
  
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Re: Neues Benzin mit 10 % Bioethanol
Antwort #4 - 17.12.2010 um 17:44:54
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Eine Freigabe für E10 wird es für meine ausländischen Autos nicht geben, ebensowenig eine Freigabe für Zweitaktöl im Benzin. Man kann natürlich SuperPlus tanken, dann hat man zunächst nur 5 % Bioethanol dabei, aber diese 5 % sollen ja auch schon schädlich sein.

Vielleicht machen wir uns auch nur damit verrückt. So wie damals mit Bleiersatz-Additiv. Habe ich noch nie verwendet, aber auch noch nie einen Motorschaden o.ä. gehabt. Völlig uninteressant.
  
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Re: Neues Benzin mit 10 % Bioethanol
Antwort #5 - 17.12.2010 um 18:17:06
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Stimmt auch nu wieder. So schnell, wie ich das in die Tasten gehackt hatte, klingt meine Antwort beim Lesen viel zu hart.

Was ich damit ausdrücken wollte- ich würde nicht unbedingt Deine netten Autos als Versuchskarnickel dreaufgehen lassen.

Klar- mit den "ausländischen Freigaben" ist das Eine- ob die Freigaben der Hersteller hierzulande auch so gelingen, oder ob das genauso "übervorsichtig" von den Firmen gehandhabt wird (z.B. generell erst ab Bj.2000, ohne Rücksicht auf Motorisierung und Dingeldangel), wird sich dann ja auch zeigen.
  
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Angela
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Re: Neues Benzin mit 10 % Bioethanol
Antwort #6 - 18.12.2010 um 12:54:08
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Hier gibt es eine Liste:

http://www.dat.de/e10liste/e10vertraeglichkeit.pdf

Kommentare zum Gewäsch in Bezug auf "Klimaschutz" erspare ich mir heute Zwinkernd

Also, wenn ich der Liste Glauben schenken darf, darf ich meinen Wagen, W123 250er Vergaser, nicht mit dem Zeugs fahren, weil MB es nicht freigegeben hat.
Ich werde es aber -mangels Alternativen- trotzdem tanken.
Und meine bessere Hälfte, Kai-Thorsten, meint zu dem Thema:
*pling*
Hallo zusammen,
im großen und ganzen sind alle Ängste überflüssig die sich nicht auf die Dichtungen beziehen, damit es im Tank rostet benötigt man Wasser, welches hauptsächlich über die Entlüftung in form von Luftfeuchtigkeit hineingelangt, ein Problem das vor allem dann akut wird wenn der Wagen wenig gefahren wird da es sich dan vom Kraftstoff getrennt unten im Tank sammelt und dieer irgendwann durchrostet, ein häufiger Nebeneffekt ist festgegammelte Kraftstoffpumpen, wenn diese unterhalb des Tanks angebracht sind.
Wasser löst sich nicht in Benzin, jedoch in Alkohol, so funktionieren auch die ganzen Additive um Wasser aus dem Tank zu befördern die im Bootsbereich verwendung finden.
hier besteht also kaum Gefahr , eher im Gegenteil, vorhandenes Wassser wird eher mitverbrannt als mit Reinbenzin.
Das bei der Verbrennung aggressive nebenprodukte, Säuren entstehen ist nichts neues, das passiert bei Benzin auch, außer den im Betrieb immer kürzer werdenden Molekühlketten ist das einer der Hauptgründe das Motorenöl zu wechseln.
Säuren im Tank entstehen nur wenn das Fahrzeug lichterloh brennt, und dan hat man vermutlich andere Sorgen.
Ein unbestrittener Nachteil der Alkoholbeimischung ist ein höherer Verbrauch, würde man den Motor allerdings höher verdichten könnte man auch mehr Leistung ausnutzen ohne das es zum Klopfen kommt, Alkoholkraftstoffe haben eine höhere Oktanzahl.
Die Dichtungen und Kraftstoffleitungen haben eine geringere Lebensdauer, da viele Kunststoffe gegen Petroleumdestillate beständg sind, jedoch nicht gegen Alkohole, das ist übrigends auch bei Lacken so.
Obenschmierung kennt man schon seit dem Anbeginn des Motorenbaus, es ist an und für sich nicht schlecht, jedoch bringt es bei einem normal belasteten Motor nicht viel, außer verkokten Zündkerzen wenn man es falsch macht (zuviel dosiert).
Bei 50er Jahre 4-Takt Motorrädern mit einem Zylinder sieht das ganz anders aus, aber das führt hier zu weit.
Schlimmer als der evtuelle Säureangriff auf die Motorteile ist die Ölverdünung die man seit jeher im Kurzstreckenbetrieb hat, dadurch wird der ölfilm am Zylinder weniger tragfähig, jedoch verdunstet bei warm gefahrenem Motor (ab 70km Strecke), aller Kraftstoff der ins Öl gelangt ist wieder von ganz von selber.
Darin liegt es auch begründet das im Frühjahr wenn man wieder länger fährt (nach Winterlichem Kurzstreckenbetrieb) der Ölstand im Motor sinkt, der eingetragene Kraftstoffanteil ist dann verdunstet und hat etwas Öl mitgenommen so dass man dann nachfüllen muß.
Ich bin zwar von der ganzen Zwngsbeimischung nicht gerade begeistert, aber es ist bis auf die Dichtungen und Leitungen kein großes Problem.
Unsere wagen fahren auch mit E85, nur sie springen damit schlecht an, solche hohen Miscungen sind aber derzeit nicht in der Diskussion, technisch beherschbar ist das wie man in Südameika sieht übrigends ganz gut, man muß umbedüsen, also größere Kraftstoffdüsen einbauen, kann dann aber nicht ohne weiteres auf alkohollosen oder alkoholarmen kraftstoff zurückwechseln.
Grüße
K.T.B.
*pling*

  
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