Ja, vielen Dank euch beiden für eure Anerkennung! Freut mich sehr, dass ihr auch interessiert mitlest. 

So, heute aber mal Butter bei die Frösche! Wir schneiden.



Die Maße der neuen Heckklappe habe ich großzügig mit einem silbernen Klebestreifen definiert und abgeklebt. Von innen habe ich das ganze noch mit Isolierband gekontert, um die Stabilität zu verbessern. Weitere Bestandteile des Stillebens sind die schon bekannte Cutter*in, ein kleiner Seitenschneider (daß so was nicht „Saitenschneider“ heißt, enttäuscht mich noch immer) und ein Teelicht – denn wir schneiden mit thermischer Unterstützung! Das Ensemble wird komplettiert durch eine neue Rohkarosse für das Basisfahrzeug, da ich die alte ja bekanntlich versenkt hatte.

Und nun brauche ich ein wenig Ruhe. Während ich jetzt hier die Operation durchführe, tanzt für euch das Deutsche Fernsehballett ein Medley aus der Oper „Carmen“ von Georges Bizet.

And here we go!
...
...
...
...

Na, das war doch eine schöne Aufführung!    Ich bin inzwischen auch so weit.



Das Messer habe ich mit der Flamme erhitzt und dann mit fünf Schnitten den Kunststoff durchtrennt: Ein Querschnitt oben am Dach, zwei schräge Schnitte durch die gespachtelten Fensterblenden und letztlich zwei gerade Schnitte unten durch die Seitenteile. Eventuell verbleibende Punkte zwischen den einzelnen Schnittkanten habe ich vorsichtig mit dem Seitenschneider durchtrennt und nun haben wir eine etwas zu lange Heckklappe, die ja später in Form und Länge an das Basisfahrzeug angepasst werden soll. Dafür werde ich nun die weiße Karosse vorbereiten.

Ja, dankeschön, das freut mich sehr!  Ich habe allerdings auch schon einige Male über deine handwerklichen Projekte gestaunt.

Es ist kein Geheimnis, dass ich trotz (lange zurückliegender) Modellbauroutine hier nicht mehr vollständig innerhalb der Komfortzone agiere. Für einen so detaillierten Umbau hätte ich als Teenager keine Nerven gehabt – wie gut, dass die heute sooo viel stabiler sind...     

Heute machen wir mal die erste Anprobe! Kuckt mal, so ungefähr hatte ich mir das gedacht. Jetzt muß natürlich die weiße Heckklappe noch weichen. Dieser Schritt ist am ehesten dem Gewerk der Schnitzerei, alternativ der Kartoffelschälung ähnlich, macht keinen übermäßigen Spaß – aber muß ja, ne?

Beim nächsten Update mit Außenansicht wird dies schon ganz anders aussehen und ich habe auch noch ein paar ganz gute Ideen für weitere Detaillösungen.

Hallo Ingo,

ich muss mich wiederholen: Eine wirklich tolle Arbeit!
Danke, dass wir zusehen dürfen! Bin schon gespannt auf die nächste Folge.

Gruß, Denny

Dankeschön Denny und Jogy! Freut mich, daß ihr noch nicht gelangweilt seid.

Auf das eventuelle Zerdrücken von Kleinteilen komme ich heute auch zu sprechen. Ich habe nämlich bereits wiederholt die Fensterblenden nachgespachtelt, weil sie mir beim Schleifen wieder herausgebrochen waren - und für den nächsten Durchgang kannste schon die Uhr stellen!

Aber jetzt erst mal die zweite Anprobe. Hier ist der Prototyp!

Der weißen Karosse habe ich die angegossene Heckklappe entfernt und die unteren Ecken etwas angeschliffen – genau da, wo irgendwann mal die inneren Rückleuchten sitzen werden. Der Grund ist ganz einfach: Die Heckklappe soll ja beim Schließen die inneren Rücklichter verdecken. Im Original klappt das natürlich, weil die GfK-Klappe unten etwas breiter ist als die Karosserie des Passat Variant - aber so etwas ist im Maßstab 1:87 nicht darstellbar!

Original ist übrigens ein gutes Stichwort: So wie die Klappe nun auf dem Modell aufliegt, ist sie in etwa genau so  dicht wie das Original…  Wir sehen: Die Heckklappe ist immer noch zu lang… Da muß bestimmt ein ganzer Millimeter weg, wenn nicht noch mehr! Also sehr lange vorsichtig feilen und dabei den Rest ganz lassen, was nicht so leicht ist, denn das Bauteil ist verdammt klein und zerbrechlich.

Ich könnte jetzt den folgenden Exkurs machen: Heckklappe von innen mit Alufolie exakt ausformen, dann diese Alufolienform mit heißem Wachs ausgießen (vorher die Folie natürlich aus der Klappe unter Beibehaltung der Form herausnehmen, denn der Kunststoff würde sich durch die Hitze verziehen) und so aus der Klappe mit paßgenau eingesetzem Wachskern einen massiven Block machen, der sich leichter schleifen lässt. Ja… ich kann es aber auch sein lassen.

Und deswegen werde ich das gar nicht schleifen und stattdessen doch noch mal mit heißer Klinge nachschneiden! 

Ach ja, weil’s fröhlich macht, habe ich die imaginären Tür- und Innenraumverkleidungen schon schwarz gefärbt.

Ingo.Marx schrieb on 16.11.2020 um 23:15:07:


Ach sooo. Ich habe in den letzten Tagen schon entsetzt gedacht, ich hätte den Tag der Erstzulassung verpasst...

Meine Faszination für Deine Fieselarbeit bleibt ungebrochen.

Also langweilig ist das nun wirklich nicht!
Bitte gerne mehr!

Viele Grüße!

Ich mach dann mal endlich